Was ist der Unterschied zwischen THC und CBD?

Die heilenden Kräfte der Hanfpflanze, auch Cannabispflanze oder einfach nur Cannabis genannt, sind momentan in aller Munde. Forscher und Ärzte weltweit entdecken Stück für Stück die Potenziale dieser Pflanze wieder, auf die die traditionelle Medizin vielerorts schon seit Jahrhunderten vertraute. Die Anwendungsmöglichkeiten der Hanfpflanze sind vielfältig: Sie kann die Gesundheit von Geist und Körper fördern – und das völlig ohne Zusatz von Chemie.

Verantwortlich dafür sind vor allem bestimmte Inhaltsstoffe der Cannabispflanze, die zur Gruppe der sogenannten Cannabinoide gehören. Diese chemischen Verbindungen können mit verschiedenen Schnittstellen im menschlichen Körper – zum Beispiel im Nervensystem – interagieren und positiven Einfluss auf die Gesundheit nehmen. Die bekanntesten dieser Cannabinoide sind zweifellos Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Doch obwohl beide Stoffe aus derselben Pflanze stammen, haben sie zum Teil grundlegend unterschiedliche Eigenschaften im Gepäck und sollten auf keinen Fall verwechselt werden.

Die Cannabinoide THC und CBD im Vergleich

Der Volksmund weiß, dass sich Äpfel nicht mit Birnen vergleichen lassen. So ähnlich verhält es sich auch mit THC und CBD: Beide können zwar positive Effekte auf die menschliche Gesundheit haben, aber durch ihre Eigenarten heben sie sich doch deutlich voneinander ab. Was dem einen Wirkstoff nicht gelingt, kann der andere umso besser leisten – und umgekehrt. Veranschaulicht an zentralen Merkmalen wird schnell deutlich, dass man THC und CBD nicht über einen Kamm scheren darf.

THC wirkt berauschend – CBD nicht

Das Cannabinoid THC stand viele Jahre lang nur wegen einer einzigen seiner vielfältigen Eigenschaften im Fokus: THC ist nämlich verantwortlich für den berauschenden Effekt der weltweit bekannten Droge Marihuana. Gelangt das Cannabinoid in entsprechender Menge in die menschliche Blutbahn, dann werden im Gehirn bestimmte Prozesse aktiviert, die zu einer vorübergehenden Veränderung des Bewusstseins und der Wahrnehmung führen. Man nennt diese Eigenschaften auch „psychotrop“. 

In der Gesellschaft konnte THC daher das unvorteilhafte Image des Rauschmittels lange Zeit nicht abschütteln. Mittlerweile haben allerdings viele Menschen erkannt, dass dieses Cannabinoid auch sinnvoll zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden kann und mehr als nur eine Droge ist.

THC wirkt berauschend, es kann Wahrnehmung und Bewusstsein negativ beeinflussen

CBD hat mit diesen Fallstricken nicht zu kämpfen. Denn Cannabidiol entfaltet keine berauschende Wirkung, es hat keine psychotropen Eigenschaften. Außerdem birgt CBD keinerlei Suchtpotenzial: Eine körperliche Abhängigkeit von CBD ist ausgeschlossen. CBD ist keine Droge und kann auch in keiner Form als solche genutzt werden. Es ist also egal, wie hoch die CBD-Dosierung ausfällt: Dieses Cannabinoid wird niemals die Wahrnehmung einschränken oder einen Rausch verursachen.

Oft wird deshalb etwas irreführend behauptet, CBD wirke nicht psychoaktiv – passender und genauer wäre hier allerdings die Feststellung, dass CBD nicht psychotrop wirkt. Schließlich kann CBD die Stimmung aufhellen, Anspannungen lösen und Angstzustände lindern. In dieser Hinsicht wirkt es also auf positive Weise psychoaktiv, weil es das geistige Wohlbefinden verbessert. 

CBD verursacht keinen Rausch, es besteht kein Missbrauchs- oder Suchtpotenzial

THC fällt unter das Betäubungsmittelgesetz, während CBD frei erhältlich ist

Weil CBD also keinen Rausch verursachen kann und von diesem natürlichen Wirkstoff keine Gefahr ausgeht, ist das Cannabinoid frei im Handel erhältlich.

CBD ist vollkommen legal und wird vom Gesetzgeber explizit nicht als Betäubungsmittel eingestuft. Der Gebrauch von CBD birgt also keinerlei rechtliche Risiken.

Wer seine Beschwerden mit lindern oder schlicht die entspannende CBD Wirkung ausprobieren möchte, darf dies ohne Einschränkungen tun. CBD ist zudem auch nicht rezeptpflichtig, es muss nicht vom Arzt verordnet werden. Jeder darf es kaufen, wann und wo er möchte.

Trotzdem ist es sinnvoll, den Einsatz des Cannabinoids mit einem Arzt abzusprechen – besonders wenn man sich wegen der zu kurierenden Beschwerden bereits in ärztlicher Behandlung befindet.

Ganz anders verhält es sich allerdings mit THC, das für die Rauschwirkung des Marihuanas verantwortlich ist.

THC fällt unter das Betäubungsmittelgesetz und ist daher nicht im freien Handel erhältlich. Stattdessen sind Anbau, Handel sowie Besitz (je nach Menge) von THC sogar illegal und damit strafbar.

Der Stoff darf lediglich zu medizinischen Zwecken verschrieben werden – man spricht dann in der Regel von medizinischem Cannabis. Medizinisches Cannabis ist dennoch verschreibungspflichtig und wird von Ärzten auch nur bei speziellen Diagnosen als Medikament in Betracht gezogen. Die Produktion des medizinischen Cannabis unterliegt strengen staatlichen Kontrollen. Das Gesetz kennt für die verschiedenen Formen des THC außerdem klar differenzierte Regeln.

THC und CBD nicht über einen Kamm scheren

Unter bestimmten Rahmenbedingungen findet THC als legales Arzneimittel Anwendung. Deshalb konnte das Cannabinoid sein öffentliches Image in den vergangenen Jahren ein wenig aufbessern. Trotzdem dominiert weiterhin die Wahrnehmung von THC als berauschende Droge – natürlich befeuert durch einen riesigen Schwarzmarkt, auf dem das Cannabinoid nach wie vor illegal gehandelt wird. CBD hat mit diesen Einschränkungen nicht zu kämpfen, denn CBD ist zu 100 Prozent legal. Dass manche Menschen CBD und THC dennoch in einen Topf werfen, ist rechtlich und logisch nicht zu begründen.

THC und CBD: auf verschiedene Weise gut für die Gesundheit

Weil sowohl THC als auch CBD zur Gruppe der Cannabinoide gehören, können beide Stoffe an die Rezeptoren des körpereigenen Endocannabinoid-Systems andocken. Auf diesem Wege können sie die Gesundheit von Körper und Geist auf vielfältige Weise positiv beeinflussen, was sie zu beliebten Partnern im Kampf gegen unterschiedlichste Beschwerden macht. Dennoch sollte unmissverständlich klargestellt werden, dass beide Cannabinoide jeweils verschiedene Wirkungen entfalten: Ihre Stärken liegen in unterschiedlichen Anwendungsgebieten.

CBD-Fläschchen und Hanfblatt
CBD und THC sind Inhaltsstoffe der Cannabispflanze

So wird THC bzw. medizinisches Cannabis etwa immer häufiger in der Krebstherapie eingesetzt. Denn THC ist ein effektives Mittel gegen die unangenehmen Nebenwirkungen der Chemotherapie: Es verringert die Übelkeit und lindert als natürliches Antiemetikum außerdem den Brechreiz. Das wiederum schützt indirekt die Mundschleimhäute und kann dabei helfen, dem Gewichtsverlust vorzubeugen. Außerdem wird die Wirkung des THC von vielen Patienten mit chronischen Schmerzen geschätzt – auch weil es eine deutlich sanftere Alternative zu chemischen Schmerzmitteln darstellt. Die Wissenschaft untersucht darüber hinaus akribisch die bisher unerschlossenen Potenziale des THC: Es scheint zum Beispiel die Symptome von Epilepsie oder von Spastiken reduzieren zu können.

THC ist eine sanfte und natürliche Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln. Es kann außerdem das Wohlbefinden von Krebspatienten steigern und Übelkeit vorbeugen.

Im Kampf gegen chronische Schmerzen vertrauen immer mehr Menschen außerdem auf CBD. Weil das Cannabinoid zudem rezeptfrei erhältlich ist, konnte es in letzter Zeit einen regelrechten Siegeszug antreten. So wird es etwa gegen Migräne, aber auch gegen Gelenk- und Rückenschmerzen eingesetzt. Viele Nutzer berichten, dass sie dank CBD ganz auf herkömmliche Schmerzmittel verzichten können. Darüber hinaus präsentiert sich CBD auch auf anderen Gebieten als regelrechter Allrounder: Weil es entzündungshemmend und antioxidativ wirkt, ist CBD ein probates Mittel gegen entzündliche Nervenkrankheiten. Forscher untersuchen zudem, ob seine nervenschützenden Eigenschaften sogar schweren Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson vorbeugen können.

CBD kann allerdings nicht nur körperliche Beschwerden lindern, sondern auch das geistige Wohlbefinden verbessern. Ob gegen Verspannungen, innere Unruhe oder bei Angstzuständen: Die beruhigende und entspannende Wirkung des CBD trägt vielfältige Blüten. So gilt CBD zum Beispiel als hervorragendes Schlafmittel, das die Qualität der Nachtruhe auf natürlichem Wege deutlich verbessert. Regelmäßig entpuppt sich die Wirkung von CBD sogar als so zufriedenstellend, dass auf herkömmliche Schlafmittel komplett verzichtet werden kann.

CBD ist ein regelrechter Allrounder: Es kann zum Beispiel die Beschwerden chronischer Schmerzen linden, aber auch bei Verspannungen und Angstzuständen helfen.

CBD ist sanft und bekömmlich, bei THC ist Vorsicht geboten

Der enorme Siegeszug des CBD liegt auch in seiner hohen Bekömmlichkeit begründet. Als in der Hanfpflanze vorkommendes Cannabinoid ist CBD nicht nur 100 Prozent natürlichen Ursprungs, sondern entfaltet auch ohne chemische Zusätze seine vielschichtige Wirkung. Es macht in keiner Form abhängig und schont gleichzeitig den Magen und die anderen Organe. CBD ist daher uneingeschränkt zur Langzeittherapie geeignet, weil auch eine langfristige Anwendung keine unerwünschten Begleiterscheinungen mit sich bringt. Das macht CBD für so viele Menschen als Alternative zu herkömmlichen, chemischen Mitteln interessant.

CBD ist zur Langzeittherapie geeignet und sorgt in der Regel nur bei zu hohen Dosen für Nebenwirkungen. Bei der Anwendung des Cannabinoids besteht kein Gesundheitsrisiko. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft CBD offiziell als ungefährlich ein.

Auch bei der täglichen Anwendung birgt CBD keine gesundheitlichen Gefahren. Die möglichen Nebenwirkungen sind in der Regel auf zu hohe Dosierungen zurückzuführen – besonders Einsteiger sollten sich daher erst an das CBD herantasten. Andernfalls drohen leichte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit oder Schwindel. Diese Nebenwirkungen klingen für gewöhnlich allerdings sehr schnell wieder ab und sind spätestens nach ein paar Stunden verflogen. Es ist daher völlig ausgeschlossen, dass CBD selbst bei falscher Anwendung zu bleibenden Schäden oder Leiden führt. Die Forschung ist sich deshalb weitgehend einig, dass mit der CBD Anwendung im Grunde keinerlei gesundheitliche Risiken verbunden sind.

THC birgt deutliche Risiken

Deutlich vorsichtiger sollte man allerdings mit dem Cannabinoid THC umgehen. Medizinisches Cannabis mag zwar ärztlich verordnet und gezielt als Arzneimittel eingesetzt werden – es entfaltet jedoch trotzdem dieselbe Rauschwirkung wie gewöhnliches Marihuana. Das bedeutet: THC nimmt Einfluss auf Psyche und Bewusstsein. Es kann die Wahrnehmung verändern und verzerren, es kann die Stimmung sowohl aufhellen als auch abdunkeln. Besonders unerfahrene Anwender sollten sich langsam an diese Bewusstseinsveränderung herantasten und das psychotrope Potenzial des THC nicht unterschätzen. Denn im schlimmsten Fall kann der Rausch zu Angstzuständen oder Panikattacken führen. Die Behandlung mit THC sollte deshalb nie auf eigene Faust unternommen, sondern immer mit dem Arzt diskutiert und abgesprochen werden.


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