Was sind Cannabinoide?

Cannabinoide sind bestimmte chemische Verbindungen, die einen positiven Effekt auf die menschliche Gesundheit ausüben können. Nach der genauen chemischen Definition sind sie „Transformationsprodukte und synthetische Analoga einiger Terpenphenole“ (Wikipedia). Cannabinoide wurden zuerst in der Hanfpflanze entdeckt. Daher rührt auch die Bezeichnung dieser Moleküle: Denn der wissenschaftliche Name der Hanfpflanze lautet Cannabis sativa L., was umgangssprachlich schlicht Cannabis abgekürzt wird.

Die Bezeichnung „Cannabinoid“ ist dabei bloß ein Oberbegriff, denn man findet diese chemischen Verbindungen sowohl in Pflanzen als auch in Säugetieren. Die verschiedenen Cannabinoide weisen pharmakologisch zwar ähnliche Wirkungen auf, sind chemisch aber unterschiedlich aufgebaut. Man differenziert sie daher auch sprachlich: Während Pflanzen sogenannte Phytocannabinoide produzieren, stellt der menschliche Körper hingegen Endocannabinoide her. 

Die verschiedenen Arten der Cannabinoide sollten daher nicht verwechselt werden. Denn obwohl sie alle auf das sogenannte Endocannabinoid-System im menschlichen Körper wirken können, sind ihre Ursprünge sehr unterschiedlich. So fand man kürzlich heraus, dass beispielsweise auch die menschliche Muttermilch Endocannabinoide enthält. Diese scheinen sowohl den Saugreflex des Babys als auch seinen Appetit anzuregen. Weshalb Pflanzen Phytocannabinoide produzieren, ist dagegen umstritten. Man vermutet, dass sie der Pflanze Schutz vor äußeren Einflüssen bieten.

Populär und begehrt sind gerade die Phytocannabinoide allerdings nicht wegen ihrer eigentlichen Funktion in der Pflanze selbst. Sie geraten stattdessen immer mehr in den Fokus von Öffentlichkeit und Wissenschaft, weil sie über das Endocannabinoid-System weitreichende Effekte auf das menschliche Nervensystem und Wohlbefinden haben können. Das gilt besonders für die in der Hanfpflanze vorkommenden Cannabinoide.

Die Cannabinoide der Cannabispflanze

Die Cannabispflanze produziert von Natur aus zahlreiche, auf den Menschen sehr unterschiedlich wirkende Phytocannabinoide. Mittlerweile kennt die Wissenschaft mehr als 100 in der Hanfpflanze vorkommende Cannabinoide – die Forschung entdeckt außerdem immer wieder neue Varianten. Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Medizin wieder eingehender mit den gesundheitsfördernden Eigenschaften dieser speziellen chemischen Verbindungen.

Das bekannteste der Cannabinoide aus der Hanfpflanze ist dabei sicherlich das Tetrahydrocannabinol (kurz THC), das für den berauschenden Effekt des Marihuanas verantwortlich ist. Immer mehr Bekanntheit erlangt heutzutage allerdings auch das Cannabidiol (CBD): Es ist vielseitig einsetzbar, entfaltet keine Rauschwirkung und kann das menschliche Wohlbefinden offenbar auf unterschiedlichste Weise positiv beeinflussen. Häufige Anwendung finden aber auch Cannabigerol (CBG), Cannabinol (CBN) oder Cannabichromen (CBC).

Nahaufnahme einer Cannabispflanze
In den Cannabinoiden der Hanfpflanze schlummert offenbar enormes Potenzial.

Auch diese Phytocannabinoide können an die Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoid-Systems andocken, das ein Teil des Nervensystems ist. Aktivieren die Cannabinoide dort die Rezeptoren, werden sogenannte Neurotransmitter freigesetzt. Diese Neurotransmitter beeinflussen wiederum die biochemische Informationsverarbeitung des Gehirns und können daher einen großen Effekt auf die geistige und körperliche Gesundheit haben.

Man schreibt den Cannabinoiden der Cannabispflanze jeweils unterschiedliche Wirkungen zu: Sie sollen Schmerzen lindern, Entzündungen hemmen und Schlafstörungen beheben können. Auch bei Übelkeit oder Muskelkrämpfen vertraut man auf ihre Hilfe. Sogar die Symptome von Epilepsie sollen sich mit Cannabinoiden mildern lassen. Damit man sich diese Effekte gezielt zu Nutze machen kann, werden die unterschiedlichen Cannabinoide chemisch aus der Cannabispflanze isoliert und vielfältig verarbeitet.

Die wichtigsten Cannabinoide im Überblick

Im Folgenden wollen wir daher einen Überblick über die wichtigsten und bekanntesten Cannabinoide geben sowie ihre Wirkungen und Effekte zusammenfassen. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die Forschung in diesem Bereich in vielerlei Hinsicht noch in den Kinderschuhen steckt. Regelmäßig werden hier neue Erkenntnisse bereitgestellt und alte Annahmen hinterfragt – auch aus wissenschaftlicher Perspektive sind Cannabinoide aktuell ein gefragtes Thema. Die Theorien sind daher zahlreich, während gesicherte Belege und fundierte Studien nur gemächlich ein wissenschaftliches Fundament bereitstellen.

THC: von der illegalen Droge zum Arzneimittel

Seit März 2017 dürfen Ärzte in Deutschland medizinisches Cannabis in bestimmten Fällen als Arzneimittel verschreiben. Entsprechende Rezepte zu bekommen kann allerdings schwierig sein, auch weil dieser Behandlungsansatz für viele Ärzte noch Neuland darstellt. Denn auch medizinisches Cannabis enthält das berauschende, psychotrope Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC), das unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Abseits der staatlich kontrollierten medizinischen Anwendung bleibt THC also weiterhin verboten, darf nicht gehandelt oder angebaut werden.

Medizin erkennt therapeutischen Nutzen

Die teilweise Legalisierung des THC ergibt dennoch Sinn, denn die Forschung betont die Eignung des Cannabinoids als alternatives Arzneimittel. In den vergangenen Jahren hat die Medizin schließlich ihre Bemühungen intensiviert, die positiven Wirkweisen des THC aufzudecken. Oder besser: wiederzuentdecken. Denn die traditionelle Medizin setzte vielerorts schon seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden auf die heilsame Wirkung des Cannabinoids aus der Hanfpflanze.

Heutzutage wird THC besonders bei Krebserkrankungen eingesetzt. Denn es lindert die Übelkeit, unter der viele Patienten während der Chemotherapie leiden, und reduziert als natürliches Antiemetikum den damit einhergehenden Brechreiz. THC kann bei chronischen Schmerzen außerdem eine sanftere Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln sein – auch das hilft Krebspatienten. THC soll außerdem die Symptome von Epilepsie verringern, gegen Spastiken helfen und die Auswirkungen des Tourette-Syndroms reduzieren. Die Forschungen sind in dieser Hinsicht allerdings noch nicht abgeschlossen.

Bei allen positiven Aspekten darf allerdings nicht vergessen werden, dass THC ein psychotropes Cannabinoid ist, welches Psyche und Bewusstsein verändern kann. Man geht etwa davon aus, dass der regelmäßige Konsum von THC bei entsprechender Veranlagung den Ausbruch von Psychosen begünstigt. Selbst bei einmaligem Konsum kann es zu Angstzuständen und Panikattacken kommen. Wer seine Leiden mit THC lindern möchte, sollte also unbedingt ärztlichen Rat suchen.

THC auf einen Blick

wird in der traditionellen Medizin seit Jahrtausenden erfolgreich verwendet
kann die Beschwerden der Krebstherapie auf natürlichem Wege lindern
sanfte und schonende Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln
fällt unter das Betäubungsmittelgesetz
kann berauschen, also Psyche, Wahrnehmung und Bewusstsein negativ beeinflussen
birgt bei unsachgemäßer Anwendung einige Risiken
stellt für viele Mediziner noch Neuland da

CBD: der legale Allrounder gegen Schmerzen

Ganz anders verhält es sich mit Cannabidiol (CBD), sozusagen der Shooting-Star unter den Cannabinoiden aus der Cannabispflanze. Denn CBD kann weitreichende positive Effekte auf die menschliche Gesundheit haben – und entfaltet dabei, ganz anders als THC, keinerlei psychotrope, also berauschende Wirkung. CBD kann helfen, ohne die Wahrnehmung oder das Bewusstsein zu beeinträchtigen. Das macht es für viele Menschen attraktiv, denn mit der CBD-Einnahme ist im Grunde kein Risiko verbunden.

CBD fällt daher nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Es ist außerdem nicht verschreibungspflichtig und darf völlig legal im freien Handel erworben werden. Das macht es für viele Menschen weltweit zum attraktiven Helfer im Kampf gegen körperliche Beschwerden. Denn die Liste der positiven Effekte des Cannabinoids ist lang: CBD kann vor allem chronische Schmerzen lindern. Es lässt sich gegen Migräne, aber auch bei Gelenk- und Rückenschmerzen einsetzen. CBD wirkt außerdem entzündungshemmend und antioxidativ, weshalb es die Beschwerden entzündlicher Nervenerkrankungen verringern kann. Weil CBD darüber hinaus nervenschützende Eigenschaften hat, untersuchen Forscher, ob es sich als Mittel gegen schwere Nervenkrankheiten wie Alzheimer oder Parkinson eignet.

CBD hilft bei Schmerzen, Stress und Angstzuständen. Es hat alle Vorteile von Marihuana – ohne den Rausch.

Jennifer Aniston

Das Cannabinoid kann aber nicht nur körperliche Beschwerden lindern, sondern auch geistige. CBD wird von vielen Anwendern erfolgreich gegen Verspannungen, Übelkeit, innere Unruhe und Angstzustände eingesetzt. Es eignet sich daher auch hervorragend als Mittel gegen Schlafstörungen – häufig wird sogar berichtet, dass dank CBD der Rückgriff auf herkömmliche Schlafmittel unnötig geworden sei. CBD wird außerdem gegen Schizophrenie und Psychosen eingesetzt.

Weil CBD außerdem pflanzlichen Ursprungs ist und ohne verunreinigende Zusätze auskommt, ziehen viele Menschen es chemischen Alternativen und herkömmlichen Schmerzmitteln vor. Das liegt auch an der guten Langzeitverträglichkeit des Wirkstoffs: CBD macht nicht abhängig, schont den Magen und die anderen Organe. In Anbetracht der zahlreichen Anwendungsgebieten von CBD ist es deshalb wenig verwunderlich, dass dieses Cannabinoid weltweit immer beliebter wird und momentan einen regelrechten Höhenflug erlebt.

CBD auf einen Blick

vielseitig einsetzbar: wirkt positiv auf Körper und Geist, unterstützt die Gesunderhaltung
erzeugt keinen Rausch, es gibt keine Suchtgefahr
frei verkäuflich und 100 % legal
hohe Langzeitverträglichkeit
zu Nebenwirkungen kommt es nur in Ausnahmefällen
der Geschmack kann als gewöhnungsbedürftig empfunden werden
hochwertige CBD-Produkte haben ihren Preis

CBC: der Effekt-Verstärker mit Zukunftspotenzial

Man kann Cannabichromen (CBC) als den Teamplayer unter den Cannabinoiden bezeichnen. CBC entfaltet beispielsweise selbst keine schmerzlindernde Wirkung, es verursacht auch keinen Rausch – es kann aber zum Beispiel die schmerzhemmenden Eigenschaften des THC verstärken. In den Vereinigten Staaten ist CBC deshalb häufig Bestandteil des medizinischen Cannabis, weil es den Nutzen des Arzneimittels noch weiter steigert. Entsprechende Synergien hat die Forschung auch im Zusammenspiel mit CBD beobachtet: Man vermutet im Zusammenspiel von CBC und CBD ebenfalls ein Steigerungspotenzial der positiven Effekte. Die Wissenschaft erschließt diese Felder allerdings erst seit Kurzem intensiver und gesicherte Erkenntnisse bleiben vorerst selten.

Es wurde etwa festgestellt, dass CBC eine antibiotische Wirkung gegenüber Bakterien entfalten kann, die eigentlich als resistent gegen herkömmliche Antibiotika galten. Außerdem gab es Versuche an Tieren, die nahelegten, dass sich CBC erfolgreich gegen Entzündungen und Schwellungen einsetzen lässt. Besonders interessant scheint die antidepressive Wirkung des CBC zu sein, die erst kürzlich beobachtet wurde. Wie so oft im Hinblick auf Cannabinoide ist die Forschung sich allerdings noch unschlüssig, wie genau diese Effekte zu Stande kommen. Jedenfalls dürften im CBC noch einige Potenziale schlummern, die die Wissenschaft nun Stück für Stück zu entdecken beginnt.

CBC auf einen Blick

scheint die Wirkung anderer Cannabinoide zu verstärken
Hinweise auf entzündungshemmende sowie antibiotische und antidepressive Wirkung
viel Zukunftspotenzial
noch kaum erforscht

CBN: ein natürliches Beruhigungsmittel ohne Nebenwirkungen?

Cannabinol (CBN) entsteht zwar durch die Oxidation von THC, weist aber keinerlei berauschende Wirkung auf. Es fällt daher auch nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und ist frei erhältlich. CBN ist jüngst in den Fokus der Forschung gerückt, weil es augenscheinlich besondere Eigenschaften hat: Es scheint von allen Cannabinoiden nämlich den stärksten Beruhigungseffekt aufzuweisen.

Offenbar entfaltet CBN selbst bei kleinen Dosen eine beruhigende Wirkung, die mehrere Stunden anhält. Nach Einschätzung der Wissenschaft lässt sich mit dem Cannabinoid ein ähnlich starker Effekt erzielen wie mit einem sanften pharmazeutischen Beruhigungsmittel. In Studien an Tieren wurde außerdem beobachtet, dass CBN die Schlafdauer merklich verlängern kann. Wenn sich diese Erkenntnisse in der Breite bestätigen lassen, steht dem Cannabinoid eine goldene Zukunft bevor. Schließlich hat CBN keine bekannten Nebenwirkungen und macht auch nicht abhängig. Es könnte somit vielen Menschen das Leben deutlich angenehmer gestalten – und das auf natürlichem Wege und ganz ohne Einsatz von Chemie.

CBN auf einen Blick

entfaltet auf natürlichem Wege eine ähnliche Wirkung wie pharmazeutische Beruhigungsmittel
bisher keine Nebenwirkungen entdeckt
intensive Forschung läuft erst an

CBG: die „Mutter der Phytocannabinoide“

Cannabigerol (CBG) ist sozusagen die „Mutter der Phytocannabinoide“, denn es liefert die Grundstoffe für die viel bekannteren Cannabinoide wie THC und CBD. Es ist nämlich das erste Cannabinoid, das während des Wachstums der Cannabispflanze entsteht und schließlich umgewandelt wird. In erntereifen Pflanzen sind in der Regel nur noch sehr geringe Mengen an CBG aufzuspüren, weshalb dieses Cannabinoid eine lange Zeit gewissermaßen unter dem Radar der Wissenschaft geflogen ist.

Offenbar zu Unrecht, denn neuere Forschungen deuten darauf hin, dass sich auch CBG positiv auf den menschlichen Körper auswirken kann. Zunächst einmal hat CBG nämlich keine berauschenden Eigenschaften, es führt keine Bewusstseinsveränderungen herbei. CBG fällt außerdem nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Der Einsatz dieses Cannabinoids birgt nach dem jetzigen Kenntnisstand also keine Risiken.

Stattdessen scheint CBG das Wachstum bestimmter Tumorarten hemmen zu können. Andere Forschungsergebnisse lassen hingegen vermuten, dass es nervenschützende Wirkungen entfaltet. Auch als natürlicher Appetitanreger könnte es sich eignen – gerade Krebs- oder HIV-Erkrankte haben oft mit starkem Gewichtsverlust zu kämpfen, was sie zusätzlich schwächt. Zudem gibt es Hinweise auf entzündungshemmende, muskelentspannende und angstlösende Eigenschaften des CBG. Da aber besonders die CBG-Erforschung noch weit am Anfang steht, sind gesicherte Erkenntnisse rar gesät.

CBG auf einen Blick

scheint das Wachstum bestimmter Tumore zu hemmen
fungiert offenbar als natürlich Appetitanreger
es gibt Hinweise auf nervenschützende und entzündungshemmende Wirkungen
Forschung steckt noch in den Kinderschuhen

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Bildnachweise: Carlos Amarillo / Shutterstock.com

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